"Reise in die Erdgeschichte"
Rundweg Aftergraben
Waldhütte – Aftergraben – Waldhütte
5 km – Gehzeit 1 ¼ Stunden
Großer Rundweg Teufelsloch
Waldhütte – Teufelsloch – Waldhütte
7,5 km – Gehzeit 2 Stunden
- Teufelsloch-Großer Rundweg
Kleiner Rundweg Teufelsloch
Oberwaiz – Teufelsloch – Oberwaiz
4 km – Gehzeit 1 Stunde
Die drei Wege können auch kombiniert und als ein Rundweg gegangen werden.
Ca. 14,5 km – Gehzeit 4 Stunden
Über die Entstehung der Rhätsandsteinschluchten Teufelsloch und Aftergraben
Die beiden Schluchten haben die selbe Entstehungsgeschichte. Zu Beginn des Jura (das Erdzeitalter, in dem die Dinosaurier sich verbreiteten), also vor etwa 200 Millionen Jahren, befand sich hier ein flaches Meer, das sich vom Nordseebecken her erstreckte.
Etwas östlich mündete an der Küste ein Fluss in das Meer. Dieser transportierte Sand, den er in seinem Oberlauf durch das „Böhmische Massiv“ ausgewaschen hatte. Der Fluss mündete in einem großen Delta. Durch die Reduzierung der Fließgeschwindigkeit lagerte sich das transportierte Material, insbesondere der Sand, ab. Im Kleinen lassen sich ähnliche Prozesse in den Bächen beobachten. Man erkennt, wo der Bach Material auswäscht und wo er es aufgrund einer geringeren Fließgeschwindigkeit wieder ablagert.
Im Lauf der Jahrmillionen kam es zu tektonischen Bewegungen. Das Festland hob sich, das Meer zog sich zurück. Durch weitere Ablagerungsprozesse wurde der angeschwemmte Sand viele Meter hoch überdeckt und durch den auflastenden Druck zu Sandstein verfestigt. Die Schichten blieben aber nicht waagrecht aufeinander liegen. Durch Bewegungen der Festlandplatten zerbrachen die Schollen, wurden gefaltet oder übereinander geschoben. Auch die aufliegenden Schichten wurden wieder abgetragen und es kam zu Klimaveränderungen. Schließlich lag der Rhätsandstein wieder offen. Bäche schnitten sich immer tiefer in ihn ein und es entstanden die beiden Schluchten Aftergraben und Teufelsloch.
Die Prozesse, die unsere Erdoberfläche formen, snd natürlich nicht abgeschlossen. Die Landschaft ist weiterhin im Wandel. Am Ausgang des Aftergrabens, nachdem man den Bach überquert hat und der Weg leicht ansteigt, entstand vor einigen Jahren rechts unten am Bachlauf ein kleiner See durch einen Erdrutsch, dessen Spuren noch heute zu sehen sind.
Unter dem Rätsandstein liegt der Feuerletten, eine sehr feinkörnige und wasserundurchlässige Schicht. Dadurch treten am Übergang der beiden Schichten zahlreiche Quellen aus. Im Frühjahr zur Schneeschmelze lässt sich das besonders gut beobachten.
Durch die Wasserundurchlässigkeit findet sich in der Talsohle ein feuchter und sumpfiger Boden mit entsprechender Vegetation. Vor allem im Frühjahr entdeckt man hier Buschwindröschen und Sumpfdotterblumen.
Bei sehr tiefen Temperaturen verwandeln sich die Wasserfälle und Quellaustritte in wunderbare Eisvorhänge. Der Rhätsandstein war auch ein begehrtes Baumaterial und wurde in Steinbrüchen abgebaut. Neben dem Bayreuther Opernhaus, den Häusern in der Friedrichstraße und Schloss Fantaisie in Eckersdorf wurden auch viele Kirchen und Bauernhäuser im Umland der Stadt Bayreuth aus Sandstein errichtet.
Teufelsloch
Aufgrund des wildromantischen Erscheinungsbildes der Schluchten wurde das Teufelsloch bereits im 19. Jahrhundert zum Ausflugsziel. Auch Richard Wagner ist den Aufzeichnungen in Cosimas Tagebuch zufolge öfters hier gewesen und kehrte in der Waldhütte ein. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts wurde schließlich die zweibogige Sandsteinbrücke gebaut, die die tiefe Schlucht überspannt und die Zufahrt von Oberwaiz zur Ausflugsgaststätte Waldhütte ermöglicht. Seit 1941 ist das Teufelsloch Naturschutzgebiet.
Aftergraben
Weniger bekannt als das Teufelsloch ist der Aftergraben. Der Einstieg befindet sich etwa 800 Meter südöstlich von Neustädtlein, ungefähr da, wo die Asphaltierung der Straße zur Waldhütte aufhört.
Der Schluchtwald gilt als Naturdenkmal und steht unter Schutz. Steigt man zum Bachlauf hinunter, befindet sich einige Meter bachaufwärts ein schöner Wasserfall.
Waldhütte
Die Waldhütte wurde um 1750 als Markgräfliche Försterei gegründet. Schon im 19. Jahrhundert galt sie als beliebtes Ausflugsziehl. Heute lädt der schöne, von kühlem Wald umgebene Biergarten vor allem an heißen Sommertagen zum Ausruhen ein.
Abstecher „Wolfsfalle“
Fälschlicherweise taucht für die Wolfsfalle gelegentlich auch die Bezeichnung „Bärengrube“ auf. Wie es zu der irrigen Bezeichnung kam, ist unklar. Die 2,5 m tiefe und 3,5 m breite in den Sandstein gehauene, kreisrunde Grube war mit einem Schwingdeckel versehen.
An einer Seite der Grube befand sich eine halbkreisförmige Umzäunung, in der ein lebendes Ködertier angebunden war. Wollte ein Wolf den Köder anspringen, landete er auf dem Schwingdeckel und stürzte in die Grube.
Die Wolfsfalle dürfte im 18. Jahrhundert entstanden sein. Damals wurde von den Markgrafen eine Prämie für jeden toten Wolf ausgesetzt, da das Wild der fürstlichen Jagd vorbehalten bleiben und nicht durch Wolfsrudel dezimiert werden sollte.
Abstecher Lettenwinkel
Die Inschriften in der Rhätsandsteinkante stammen von lettischen Angehörigen der Labor-Service-Einheit der US-Army, die überwiegend mit Wachaufgaben betraut waren und in den Nachkriegsjahren zu Übungen im Forst stationiert waren. Neben der Jahreszahl 1949 finden sich eine ausgemeißelte Teufelsfratze, die Namen der Wachsoldaten und der Name der Kompanie, der auf einen lettischen Fürsten zurückgeht. Auch die Bezeichnung „Teufelsloch“ wurde in lettischer Sprache („VELNA ALA“) im Felsen verewigt. Drei der Letten sind nach ihrer Zeit beim Labor-Service nach Amerika ausgewandert.
Abstecher Will-Denkmal
Im Juni 1831 fand hier der Forstgehilfe Heinrich Will im Alter von 23 Jahren „durch waldfrevelnd mörderische Hände“ den Tod. Heute erinnert noch eine Sandsteinplatte mir einer Inschrift an das tragische Schicksal des jungen Mannes.
Besonderheiten in der Umgebung
Eckersdorf
Gartenkunstmuseum Schloss Fantaisie
Erstes Gartenkunstmuseum Deutschlands, eröffnet im Juli 2000
Öffnungszeiten Di – So 9 – 18 Uhr
Oktober – März geschlossen
Kneippbecken bei Oberwaiz
Etwa 600 Meter östlich von Oberwaiz, am Wanderweg nach Donndorf (markiert mit grüner Raute) befindet sich eine kleine Kneippanlage mit einer Sitzgruppe.
Neustädtlein – Evangelische Kirche St. Johannes der Täufer
Der älteste Teil dieser Kirche ist das Turmuntergeschoss aus dem Jahre 1465, dem nach 1700 weitere Obergeschosse angefügt wurden. 1818 wurde das Langhaus neu errichtet. 1820 erneuerte man die Innenausstattung. Das mit reichem Ohrmuscheldekor verzierte Lesepult stammt noch von 1680.
Aussichtspunkt bei Lahm
Bei klarem Wetter kann man hier den Blick im Osten bis zum Vulkankegel Rauher Kulm und nach Norden zum Fichtelgebirge und zum Frankenwald schweifen lassen.
Hier finden Sie noch einmal eine größere Ansicht der [Karte]!
Parkplätze
Wanderparkplatz bei der Waldhütte
Wanderparkplatz beim Teufelsloch
In Oberwaiz
Empfohlener Start
Wanderparkplatz Waldhütte
Gaststätten
Gasthaus Waldhütte
Biergarten, Brotzeiten, Mittagstisch auf Vorbestellung
Montag Ruhetag
In der näheren Umgebung
Eckersdorf:
O´Salonikios
Dienstag Ruhetag
Schlosscafé „Fantaisie“, Montag Ruhetag
Tröbersdorf:
Gasthaus „Drei Linden“
Montag und Dienstag Ruhetag